Weltweit nimmt das Verpackungsabfallproblem dramatisch zu – laut WRAP1 werden jährlich rund 141 Millionen Tonnen Kunststoffverpackungen produziert. Die schiere Menge und Langlebigkeit dieser Abfälle erfordern dringende Maßnahmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Hersteller, Händler, Gesetzgeber und Verbraucher müssen gemeinsam an nachhaltigen Lösungen arbeiten, um Abfall zu reduzieren und Recycling zu fördern.

EPR-Gesetzgebung auf dem Vormarsch: Wie sich die globale und US-amerikanische Politik entwickelt
Mit wachsender Dynamik setzen immer mehr Länder und US-Bundesstaaten auf Regelungen, die einen erheblichen Teil der Kosten für Recycling und Abfallmanagement den Unternehmen zuweisen, die die Verpackungen ursprünglich in Verkehr gebracht haben. Zwischen Januar und Mai 2025 wurden in zwölf US-Bundesstaaten neue EPR-Gesetzentwürfe eingebracht. Insgesamt haben inzwischen sieben Bundesstaaten entsprechende Gesetze verabschiedet.
Das Konzept der erweiterten Herstellerverantwortung (Extended Producer Responsibility) zielt darauf ab, Abfallmanagement und Nachhaltigkeit zu verbessern, indem Hersteller für die Entsorgung und das Recycling ihrer Verpackungen am Ende des Lebenszyklus in die Pflicht genommen werden.
Das stellt einen grundlegenden Wandel gegenüber dem bisherigen Modell dar, bei dem hauptsächlich kommunale Einrichtungen und private Entsorgungsunternehmen für Abfall- und Recyclingprozesse verantwortlich waren.
Im Rahmen von EPR übernehmen Hersteller, Markeninhaber und Importeure die Verantwortung für die Entsorgung und das Recycling ihrer Verpackungen am Ende des Lebenszyklus – und tragen die damit verbundenen Kosten ganz oder teilweise. Diese Verantwortung kann auch Maßnahmen zur Verbraucheraufklärung sowie Investitionen in die Abfallinfrastruktur einschließen. Ziel ist es, Hersteller dazu zu bewegen, nachhaltigere Verpackungslösungen zu entwickeln, Abfallmengen zu verringern und die Wiederverwertung von Materialien zu fördern.
EPR-Öko-Modulation treibt Änderungen des Verpackungsmaterials voran
Die Öko-Modulation, ein häufig integrierter Bestandteil der Gebührenstruktur von EPR-Programmen, soll Markeninhaber gezielt dazu motivieren, auf nachhaltigere Verpackungslösungen umzusteigen. Dabei werden die EPR-Gebühren anhand verschiedener Kriterien angepasst, zum Beispiel:
- Recyclingfähigkeit
- Kompostierbarkeit
- Anteil an recyceltem Material
- Gesamtauswirkungen der Verpackung auf die Umwelt
In der Praxis bedeutet das: Verpackungen, die schwer zu recyceln sind oder einen hohen ökologischen Fußabdruck hinterlassen, werden mit höheren Gebühren belegt. Materialien, die sich gut wiederverwerten lassen und die Umwelt weniger belasten, sind dagegen mit geringeren Kosten verbunden. So fallen beispielsweise für gut recycelbare Verpackungen aus bestimmten Kunststoffen, Papier oder Aluminium meist niedrigere Gebühren an als für Verbundmaterialien wie mehrschichtige Kunststoffe, die den Recyclingprozess behindern.
Diese Gebührenstruktur schafft klare finanzielle Anreize für Markeninhaber, auf umweltfreundlichere Verpackungstypen umzusteigen.
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Wie Verpackungshersteller mit EPR umgehen
Viele Verpackungshersteller bereiten sich aktiv auf die EPR-Anforderungen vor – etwa durch den Beitritt zu einer Producer Responsibility Organization (PRO) wie der Circular Action Alliance (CAA), die Erfassung detaillierter Verpackungsdaten für die PRO-Berichterstattung oder die Prüfung zukünftiger Produktdesigns mit dem Ziel, EPR-Gebühren zu reduzieren.
Eine Producer Responsibility Organization (PRO) ist eine Organisation, die Hersteller dabei unterstützt, ihre EPR-Verpflichtungen zu erfüllen – etwa durch die Übernahme von Sammlung, Recycling und Entsorgung der Verpackungsabfälle. Durch den Beitritt zu einer PRO können Verpackungshersteller gesetzliche Vorgaben einhalten, ihre Berichtsprozesse vereinfachen und gleichzeitig zu einem nachhaltigeren Verpackungskreislauf beitragen.
Die Erfassung präziser Verpackungsdaten ist für Hersteller entscheidend, um:
- den PROs alle notwendigen Informationen bereitzustellen und damit die gesetzlichen Meldepflichten gegenüber Behörden zu erfüllen
- Gebührenüberzahlungen zu vermeiden, die durch zu pauschale oder ungenaue Angaben entstehen können
- fundierte Entscheidungen bei der Auswahl von Verpackungsdesigns und -materialien zu treffen
- zukünftige EPR-Gebühren besser zu kalkulieren und potenzielle Einsparpotenziale zu identifizieren
Zu diesen Daten zählen unter anderem Angaben zur Art und zum Gewicht der eingesetzten Verpackungsmaterialien sowie Informationen zur Recyclingfähigkeit und zum Anteil an Rezyklaten. Durch die zentrale Erfassung dieser Daten können Hersteller ihre EPR-Verpflichtungen gezielter steuern und gleichzeitig daran arbeiten, ihren gesamten ökologischen Fußabdruck zu verringern.
Wie wirkt sich die Änderung des Verpackungsmaterials auf die Kennzeichnung und Codierung aus?
Wenn Verpackungshersteller auf neue Materialien umstellen, um EPR-Gebühren zu senken und die Nachhaltigkeit im Sinne der Öko-Modulation zu verbessern, ist die bisher eingesetzte Kennzeichnungs- und Codierlösung möglicherweise nicht mehr optimal geeignet.
Jedes Verpackungsmaterial – insbesondere Kunststofffolien – weist individuelle Eigenschaften auf und reagiert unterschiedlich auf gängige Codier- und Drucktechnologien. Deshalb sind Tests unerlässlich, um die passende Tinte, optimale Einstellungen oder eine alternative Lösung zu identifizieren. Eine frühzeitige Einbindung von Partnern für Kennzeichnung und Codierung ist hierbei entscheidend.
Technologien wie der Continuous-Inkjet-Druck (CIJ) bieten eine große Auswahl an Tintenlösungen, die für verschiedenste Materialien entwickelt wurden – und tragen so dazu bei, Kennzeichnungsprozesse zukunftssicher zu gestalten.
Ein erfahrener Lösungsanbieter stellt sicher, dass bestehende Drucksysteme auch künftige Verpackungsanforderungen erfüllen. Videojet bietet hierfür ein breites Portfolio an flexiblen Lösungen, die mit neuen, nachhaltigen Materialien kompatibel sind – einschließlich leichter Kunststoffe und Substrate, die die Recyclingfähigkeit und Kompostierbarkeit verbessern.
Die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Anbieter für Kennzeichnungs- und Codierungslösungen ist entscheidend, um sicherzustellen, dass bestehende Drucktechnologien auch mit neuen und sich wandelnden Verpackungsanforderungen Schritt halten können. Mit umfassender Expertise in der Kennzeichnung unterschiedlichster Verpackungsmaterialien bietet Videojet flexible Lösungen, die auch mit innovativen Substraten kompatibel sind – darunter leichte Kunststoffe sowie Materialien, die auf verbesserte Recyclingfähigkeit und Kompostierbarkeit ausgelegt sind.
- Continuous Inkjet (CIJ)
- Thermal Inkjet (TIJ)
- Thermotransferdrucker (TTO)
- Laserkennzeichnungssysteme
- Großschriftdrucker
Diese Lösungen ermöglichen den Druck hochwertiger Barcodes, 2D-Codes und weiterer variabler Daten – und unterstützen so Rückverfolgbarkeit, Compliance und Lesbarkeit entlang der gesamten Lieferkette. Zusätzlich vereinfacht Videojet CLARiSUITE® das Datenmanagement über alle Codiertechnologien hinweg. Die Lösung hilft, Kennzeichnungsfehler zu vermeiden und Ausfallzeiten bei Produktwechseln deutlich zu reduzieren.
As EPR regulations reshape the packaging industry, Videojet works closely with packaging manufacturers and converters to adapt to these changes. By developing solutions that are compatible with new, sustainable materials, Videojet helps you prepare for the future while taking the guesswork out of compliance. Let us handle the complexities so you can stay focused on running your business with confidence.
Additional reading
Videojet: Sustainable Packaging and Recycling: Reflecting on 2024 and looking ahead in 2025
Videojet: Navigating the Waters of Sustainability in Packaging and Labeling
Videojet: Printing Ink’s Potential Impact on Recycling of Product Packaging